Hüttentour im Tannheimer Tal

Balance in den Bergen –
Hüttentour im Tannheimer Tal

Berge haben vor allem im Spätsommer – also jetzt- ihre ganz eigene Wirkung auf den, der sich darauf einlässt. Kraft. Klarheit. Über den Dingen stehen. Natur riechen, Natur fühlen. Und sich dabei selbst spüren. Der Epfendorfer Albverein bot eine Möglichkeit, all dies zu erleben. Perfekt geeignet war die Bergtour im Tannheimer Tal, um die Balance zu erleben zwischen aktiv sein, Entspannen und Genießen. Das war auch für die 14 Teilnehmer der Tour wieder etwas ganz Besonderes. Wanderführer und Alpenspezialist Helmut Heim hatte zusammen mit Franco Fortunato die wunderschöne Bergwanderung ausgearbeitet.

Sich selbst spüren: Das erlebte man gleich nach dem Start am Haldensee beim ordentlichen Aufstieg mit vollem Gepäck für 2 Tage von knapp 1000 Höhenmeter bis letztendlich auf die Sulzspitze (2084m). Genuss gab es dann beim tollen Rundum-Panoramablick vom Gipfel aus. Einige Bergziele der letzten Jahre konnten von der Ferne bewundert werden, z.B. das Zugspitzgebiet, das Lechquellgebirge oder die Allgäuer Alpen. Weiter auf dem Saalfelder Höhenweg führte die Strecke über die Schochenspitze. Von dort waren wunderbar gleichzeitig der Vilsalpsee, der höher gelegene Traualpsee und der ganz oben liegende Lachensee zu sehen. Entspannung gab es nach der Ankunft an der Landsberger Hütte durch gemütliches Beisammensein und leibliches Wohl.
Hüttentour2
Ob die Nacht im engen Matratzenlager den Themen „Genuss“ und „Entspannung“ gerecht wurde? Da gibt es sicher unterschiedliche Ansichten. Das Wetter erlaubte auch am zweiten Tag ideales Wandern mit bester Sicht, so dass Helmut Heim sehr häufig die Frage „Welcher Berg ist das?“ beantworten musste. Um eine Antwort war er übrigens auch diesmal nie verlegen. Zeitig morgens begann die zweite Tagesetappe mit rund 7 stündiger Gehzeit mit dem Aufstieg von der Hütte zur Steinkarspitze. Nach einem kurzen Abstieg ging es weiter zum Kastenjoch und wieder hoch zum Kirchendachsattel. Nach dem Jubiläumsweg und einer Rast direkt auf der deutsch/österreichischen Grenze oberhalb des idyllischen Schrecksees begann dann bei der hinteren Schafwanne nachmittags der ordentliche Abstieg zum Vilsalpsee. Sich selbst spüren: z.B. die nachlassende Muskelkraft oder die Knie, das galt bei Vielen auch für diesen knackigen Abstieg. Verdient und stolz gab es dann die Schlusseinkehr an der Vilsalpe.
Am Ende waren alle 14 Mitwanderer glücklich, sich an diesem Wochenende auf die Bergtour mit dem Albverein Epfendorf eingelassen und Natur hautnah erlebt zu haben, denn: in den Bergen steht man tatsächlich einfach manchmal „über den Dingen“.