Eine Nacht im Harzwald

Eine ganze Nacht im Wald

Wo kann man die Natur besser erleben und spüren als im Wald? Natur genießen und Wandern. Das sind die Werte im Albverein. Um diese zu Leben und zu Erleben bietet der Epfendorfer Albverein immer wieder neue Ideen.

Eine ganz Besondere ist, im Wald zu übernachten. Ohne Zelt. Auf dem Waldboden. Nur das Sternenzelt und der selbstgebaute Unterschlupf über sich. Man könnte auch sagen: Übernachtung im „Hotel der tausend Sterne“ oder Übernachtung wo sich „Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“.

imwald

So fand am letzten Wochenende die Waldnacht im Harzwald statt. Nach der theoretischen Einweisung bei der Lichtung um die Albvereinshütte ging es querfeldein in den Harzwald bis ein geeigneter Schlafplatz gefunden wurde. Dann kam die körperliche Arbeit. Aus herumliegenden Ästen und Reisig wurde mit Moos und Blättern ein Unterschlupf gebaut. Selbstverständlich ohne Nägel, Schrauben und Akkuschrauber – und ohne auch nur einen frischen Baum oder Ast zu fällen. Nach zwei anstrengenden und schweißtreibenden Stunden war doch das Erstaunen über die Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit des Unterschlupfes groß. Zur Stärkung am Grillfeuer wurde zurück zur Hütte gegangen. Zum echten „Survival“ gehört auch, dass man Essbares direkt aus der Natur nimmt – dachte sich Teilnehmer Jan und sammelte am Weg Brennnesseln um am Feuer daraus Spinat zuzubereiten. Das funktionierte dann am Feuer auch tatsächlich. Jan´s Kommentar: „schmeckt haarig und nach Tee“. Satt wurde man aber auch durch Herkömmliches wie Würstchen, Forellen und Stockbrot.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit ging es zurück zum Nachtlager. Auch im Wald wurden die Zähne geputzt. Müde –aber auch ein wenig aufgeregt – legten man sich in den gebauten Unterschlupf. Nach und nach wurde es ruhiger im Wald. Nur noch einzelne Vögel, einzelnes Knacksen und der Wind waren zu hören. Beim Lauschen dieser Nachtgeräusche schliefen alle irgendwann ein. Aber doch nicht so tief und entspannt wie im Bett. Aber so konnte man zwischendurch immer wieder die Nacht im Wald genießen. Die Sonne und die Vögel weckten früh. Ganz selbstverständlich standen alle schon um 05:30 Uhr auf. Bald war auch das Frühstück zu sich genommen. „Sich jetzt mit dem Auto abholen lassen wäre uncool“ war ein Kommentar. Also wurde spontan der Weg zurück nach Epfendorf mit vollem Gepäck zu Fuß angetreten. Die jugendlichen Teilnehmer meinten, dass die Nacht im Wald füs Leben mehr gebracht hat, als z.B. Französisch-Vokabeln zu lernen.

Vielleicht wird das „Survival“ beim Epfendorfer Albverein die nächsten Jahr intensiviert. Dennoch schade, dass nur 4 Teilnehmer das Angebot – für alle zwischen 8 und 80 – annahmen. Bei den jugendlichen Teilnehmern und bei den Organisatoren Uwe und Gabi Mei jedenfalls war die Freude über das Erlebte groß. Danke an Marius, Jan, Emilia und Richard fürs Mitgehen.