Mittwochwanderer im Landtag

Kultur und Politik beim Albverein Epfendorf

Natur und Wandern sind beim Albverein ein großes Thema. Aber auch Kultur und manchmal auch Politik finden einen Platz im abwechslungsreichen Jahresprogramm des Epfendorfer Albvereins. So zog es 60 Teilnehmer in unsere Landeshauptstadt Stuttgart, um dort dem neu renovierten Landtag einen Besuch abzustatten. Die Organisatoren Rose und Hubert Amann hatten in gewohnter Weise perfekte Vorbereitungen getroffen und die Landtagsführerin Agnes Gräsle vollendete dies mit ihrer Kompetenz dann alles noch.

Nach der Busfahrt bis Stuttgart blieb zunächst individuell noch etwas Zeit für einen Besuch des Schlossplatzes, des Schlossgartens, der Königstraße oder der Eberhardtskirche. Gespannt traf man sich dann am Landtag, wo der Einlass über das sehr moderne und erst Ende Juni eröffnete Bürger- und Medienzentrum erfolgte. Bei der Führung war Interessantes über den Landtag zu erfahren: dass er inzwischen aus insgesamt 4 Gebäuden besteht. Dass das Quader-förmige Hauptgebäude 1961 erbaut wurde und schon seit damals wegen seinem Baustil unter Denkmalschutz steht. Dass ein 130m langer Fußgänger-Tunnel zwei Gebäude verbindet und dieser für „Angsthasen“ extra kurvig gebaut wurde, quer beleuchtet ist damit er breiter erscheint und mit einem lebhaften Kunstwerk bestückt ist. Im Foyer-Bereich konnten verschiedene politik-bezogene Kunstwerke bestaunt werden, bevor es über die Schreit-Treppe hoch in die Lobby – dem Vorraum des Plenarsaales – ging. Was ist eine Schreit-Treppe, fragte man sich. Die Stufen sind flacher und länger. Dies gibt einen anmutigen und aufrechten Gang, so wie das für die Pressefotos und –filme wichtig ist. Die Lobby ist wunderbar hell mit komplett verglaster Front und deshalb einer tollen Aussicht. Das Herzstück des Landtages, den Plenarsaal, hatten sich die meisten Teilnehmer tatsächlich größer vorgestellt. Auf den Besucherrängen und später auch im Saal selbst wusste Frau Gräsle viel zu erzählen: Über die Sitzordnung, über die Fraktionsarbeit, über die Unterscheidung der legislativen und der exekutiven Organe im Saal und über die zwei Stenografen-Plätze – warum es diese immer noch gibt und dass diese jeweils nach 5 Minuten schon wieder ausgetauscht werden.

landtag
Selbstverständlich wurden auch die Plätze der Abgeordneten unseres Wahlkreises und die Plätze von Herrn Kretschmann genau erkundet. Die besondere Rolle der/des Landtagspräsidentin/en faszinierte besonders Hubert Amann, so dass er vom entsprechenden Platz aus die Gruppe zur „Disziplin“ aufforderte, aber auch ein Geburtstagsständchen zuließ. Übrigens fragte sich der ein oder andere, ob vielleicht unser Ex-Bürgermeister Herr Boch in diesen Räumen in ein paar Jahren auch mal einen eigenen Sessel hat.
Nach diesem Politik-Ausflug führte Rose Amann über den Schlossplatz, das Alte Schloss zur Markthalle. Dort konnten sich die Teilnehmer im historischen Ambiente – die Markthalle wurde bereits 1450 erbaut – an den Genüssen aus aller Welt mit den Augen und teilweise auch mit dem Gaumen erfreuen. Wer sich für die Geschichte interessierte konnte erfahren, dass seit Anbeginn Weinbau und Landwirtschaft, Handwerk und der Handel mit Wein, Salz und Holz die wirtschaftliche Grundlage der Stadt Stuttgart bilden.
Nach der Schlusseinkehr im Carls Brauhaus wurde mit vielen städtischen, politischen und kulturellen Eindrücken die Heimfahrt angetreten.