Hofbesichtigung
Bio-Landwirtschaft Johannes Sauter
Das interessante Thema Bio-Landwirtschaft beschäftigte den Albverein Epfendorf dieses Jahr gleich bei zwei von Rose und Hubert Amann bestens organisierten Terminen: Bei einer Feldbegehung im Juli und nun bei der Hofbesichtigung der „Krone“ in Epfendorf.
Mit Unterstützung des Hobby-Historikers Pirngruber wurde zuerst auf die lange Geschichte der Krone eingegangen, die nun schon seit 200 Jahren in Besitz der Familie Sauter ist. Erstmals erwähnt wurde das Vorgängerhaus als Junkerhaus mit Taverne um 1465. Die Krone wurde dann 1722 erbaut und 1819 von der Familie Sauter übernommen. Im Jahre 1825 wurde die Gaststätte eröffnet, welche heute noch zum Frühschoppen sonntags besucht werden kann.
Die Landwirtschaft wurde bereits 1990 auf biologische Landwirtschaft umgestellt.
Johannes Sauter erklärte die vier Standbeine seines Bio Hofes: Ackerbau, Grünland mit Viehhaltung, Waldwirtschaft und das Hackschnitzelkraftwerk für die Nahwärme.
Er berichtete über das eher schwierige Landwirtschaftsjahr 2021: die Erträge sind viel geringer ausgefallen und auch die Getreideernte trocken einzubringen war durch die vielen Niederschläge nicht einfach. Nur in der Waldwirtschaft konnten gute Erträge durch den starken Anstieg der Holzpreise erwirtschaftet werden. Im neuen Lagerhaus, das nach dem Brand von 2016 getrennt vom Stall wieder aufgebaut wurde, konnte die Gruppe die Lagerung und Trocknungsmöglichkeiten der Getreidesorten bestaunen. In den acht Lagerkammern werden die Getreidesorten schonend, je nach Qualität, bis zur Weiterverarbeitung aufbewahrt. Danach wurde der neue luftige Stall nach ökologischen Bio Standards besichtigt – mit Futtergasse und extra Liegebereiche mit täglich frischer Strohlage zur artgerechten Haltung der Tiere. Besonderes Interesse fand die automatische Entmistungsanlage die täglich mehrmals in Betrieb ist. Eine Bürstenmassage die von den Rindern selbst ausgelöst werden kann wurde von den Tieren sichtlich genossen. Für die Resteverwertung gibt es auch eine kleine Schweineaufzucht die am Viehstall angebaut ist wo auch die Schweine mit einem extra Liegebereich verwöhnt werden.
Johannes Sauter berichtete weiter über interessante Aspekte seines Bio-Hofes: über die Selbstvermarktung der Kartoffeln zu 100% und des Getreides zu 10% und über die Bewirtschaftung des Grünlandes für die Jungviehhaltung. Einen großen Bereich macht die Waldwirtschaft aus. Das Abfallholz kann im eigenen Heizkraftwerk verwertet werden. Das Hackschnitzel-Heizkraftwerk versorgt zur Zeit 40 Häuser mit Nahwärme. Erstaunt schauten die Teilnehmer auf die Technik, wie mit einem Heizkessel auf kleinem Raum so viel Wärme in die angeschlossenen Häuser gebracht werden kann und dass beim Verbrennen vom großen Hackschnitzelsilo nur eine kleine Schublade voll Asche übrigbleibt.
Das Fazit der Teilnehmer: es war ein sehr informativer und interessanter Nachmittag mit der Erkenntnis, dass die Grundlage der ökologischen bzw. biologischen Landwirtschaft die artgerechte Tierhaltung und die umweltschonende Verarbeitung ist. Alles soll verwertet werden und im Kreislauf sein.
Der Albverein Epfendorf und die Teilnehmer danken Johannes Sauter für die Führung auf seinem Hof und die Zeit die er aufgebracht hat.
Außerdem Danke an Familie Amann für die Idee und die Organisation.