Ein ganzes Jahr in der Natur (5. Teil)

Fünftes Event – Ein ganzes Jahr in der Natur

Am 27.05.2025 um 18 Uhr ging es wieder los an der Harzwaldhütte. Vier Personen wollten heute etwas über „Outdoor Erste Hilfe“ lernen. Am Anfang habe ich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gefragt, wie lange den schon Ihr „Erste-Hilfe-Kurs“ her ist. Bei vielen war die Antwort “mehr als 20 Jahre“. Hinweis: Notrufnummern checken, bevor man in ein Land reist!
Dabei bin ich auf das Konzept der „Outdoorschule Süd“ eingegangen, bei denen ich schon zwei Kurse besucht habe. Und dieses sieht wie folgt aus
– RUM (Risiken, Umfeld und Management)
– BAP (Bewusstsein, Atmung und Puls)
– SAU (Schock, Atemstörung und Unterkühlung)
– DIWAN (Detailuntersuchung, Immobilisierung, Wundversorgung, Abtransport organisieren und Notfallcamp einrichten)
Die Schwerpunkte lagen auf RUM, BAP und SAU. Zuerst haben wir uns über die Risiken unterhalten, sowohl für einen selbst und natürlich auch für den Patienten. Bspw. wenn jemand blutet, immer zuerst Handschuhe anziehen, da es viele Krankheiten gibt, die über das Blut übertragen werden können – hier steht der Selbstschutz im Vordergrund. Dann haben wir das Thema „Umfeld“ näher betrachtet, wie hat sich der Unfall zugetragen und herrscht für meinen Patienten oder mich noch akute Gefahr, bspw. es brennt noch was und wie kann ich mich oder den Patienten vor dieser Gefahr
schützen, bspw. Person aus der Gefahrensituation abtransportieren mit verschiedenen Grifftechniken. Das Management beschäftigt sich im Wesentlichen mit zwei Personen dem „Kontakter“ und dem „Koordinator“. Der Kontakter stellt den Kontakt zum Patienten her und hält diesen die ganze Zeit bis entsprechende Hilfe eintrifft oder es dem Patienten besser geht. Die Person sollte entsprechend empathisch sein und dem Patienten Sicherheit geben. Der Koordinator behält den Überblick und koordiniert die weitere Hilfe und steht im Austausch mit dem Kontakter bzgl. dem Gesundheitszustand des Patienten. Ggf. muss diese Person auch durch eine Person ausgeübt werden, weil man bspw. nur zu zweit unterwegs. Nach RUM folgt BAP, mit das Wichtigste, was in der ersten Hilfe zu tun ist. Wir haben dazu besprochen, wie man das Bewusstsein eines Patienten überprüfen kann – also in welchem Stadium der Patient sich befindet – klar bei Verstand, Bewusstseins Eintrübung durch bspw. einen Sturz oder nicht ansprechbar.

Genau so haben wir uns angeschaut, auf welche weiße man die Atmung beobachten bzw. feststellen kann, bspw. man geht ganz nah an Kopf des Patienten und schaut, ob man einen Luftzug spürt und schaut dabei auf den Bauch/Brustbereich, ob sich dieser hebt und senkt.

Zu guter Letzt haben wir dann noch besprochen, wann man den Puls messen sollte und wann es vernachlässigbar ist bspw., wenn der Patient bewusstlos ist und man keine Atmung wahrnimmt. Nämlich dann folgt die Herz-Lungen-Wiederbelebung (30:2). Die Teilnehmer durften an mir die stabile Seitenlage üben, am Anfang waren sie noch unsicher, aber nach zwei, drei Versuchen hat es dann schon gut funktioniert. Das Fazit der Teilnehmer war, nur durch die Übung gewinnt man die nötige Sicherheit und weiß dann was in der entsprechenden Situation zu tun ist. Nach BAP kommt SAU-gefährlich. Wir haben geklärt, was ein Schock ist und wie dieser zustande kommt bspw. durch erhöhtem Blutverslust, starke Verbrennungen oder allergische Reaktionen (bspw.: Insektenstiche) und was Ihn so gefährlich macht und was man tun kann, um Ihn zu mildern bspw. durch einen Druckverband bei starker Blutung, Verbrennungen und Insektenstiche kühlen. Dann haben wir uns die Atemstörungen angeschaut die bspw. auch durch allergische Reaktionen oder durch vor Erkrankungen (bspw. Asthma) ausgelöst oder verschlimmert werden können.

Zum Schluss haben wir uns noch über die Unterkühlungsarten unterhalten, weil diese im Outdoorbereich mit am häufigsten vorkommen können und sehr gefährlich sein können. Dabei ist zu wissen, dass ab der höchsten Unterkühlungsart man den Patienten nicht mehr bewegen darf, da ggf. zu viel kaltes Blut zum Herzen zurückfließt und es dann zum sog. Bergungstot kommen kann. Auf den DIWAN und die verschiedenen Verbände wurde nicht eingegangen, wird sehr wahrscheinlich in einem der zukünftigen Abende ggf. nochmal Thema werden. Es wurden auch ein paar andere praxisnahe Beispiele von mir gezeigt bzw. gespielt, diese werden jedoch hier nicht verraten ggf. wird nämlich dieser „Block“ nochmal in einer ähnlichen Form gemacht. Es gibt noch eine Änderung – das sechste Event „ein ganzes Jahr in der Natur“ findet am 24.06.2025 um 18:00 statt und ist auch für Familien geöffnet.